Schüler

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Die Stipendiaten (2022)
Zehn unserer besten Schüler besuchen derzeit das Liceu Joao XXIII in Bissau. Für unsere Stipendiaten übernehmen wir das verhältnismäßig hohe Schulgeld des privaten Gymnasium und zusätzlich Kosten für Lernmaterial und Schulkleidung. Die meisten Stipendiaten finden eine Unterkunft bei Verwandten in der Stadt, viele müssen dafür im Haushalt helfen oder andere, zum Teil auch schwere Arbeit verrichten. Nicht  immer geht das ganz ohne Probleme. Einige wenige pendeln auch aus ihren Dörfern nach Bissau, was allerdings auch recht teuer ist.

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Die Stipendiaten (2015)
Das sind unsere Jahrgangsbesten! Sieben Schüler haben unsere Schule mittlerweile verlassen, um mit Hilfe von Stipendien in der Hauptstadt Bissau ihr Abitur zu machen.
Ronaldo João Tamba, Dito Albino Tamba, Wie Crima Nbali und Queiros Calisto Wanhe lernen seit dem Herbst 2015 in der Oberstufe des Liceu Joao XXIII. Das Gymnasium gilt als eines der besten im ganzen Land – und ist mit unserer Schule seit der Gründung freundschaftlich verbunden.
Badi Nivaldo Tomé, Adifania Sousa Ca und Ribna Fernando Dafa haben bereits zwei Schuljahre absolviert im Kolleg des SOS-Kinderdorfs Bissau. Bald machen sie ihren Abschluss und wollen dann studieren.

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Fünf Fragen an Ribna Fernando Dafa (* 1999)

Wie bist Du an unsere Schule gekommen?
Meine Eltern wohnen nicht weit von hier. Als ich zur Schule sollte, haben sie mich erst zu Verwandten geschickt. Dort ging ich dann eine Woche zum Unterricht, in der nächsten musste ich Kühe hüten. Nach einer Weile bin ich abgehauen, zurück zu meinen Eltern. Das war genau zu der Zeit, als hier in Ilondé die neue Schule eröffnet wurde. Ich bin dann gleich in die erste Klasse gekommen und durfte die Vorschule überspringen.

Was hat Dir bei uns besonders gefallen?
Ich fand es toll, dass wir gleich so intensiv Portugiesisch gelernt haben. Wir sprechen ja in der Familie einen Dialekt der Region, da muss man sich erst einmal umstellen. Ich habe auch meinen Klassenlehrer sofort gemocht. Von überall bekam ich Unterstützung. Ich wollte unbedingt ein guter Schüler werden, und das konnte ich hier. Außerdem gab und gibt es jeden Mittag etwas zu essen für uns.
Disziplin finde ich übrigens sehr wichtig. Ich bin immer Klassensprecher gewesen und habe mit dafür gesorgt, dass der Unterricht nicht gestört wird.

Dein Lieblingsfach?
Ganz klar Mathematik! Und zwar schon seit der ersten Klasse! Seit ich auf dem Kolleg des SOS-Kinderdorfs bin, interessiere ich mich auch sehr für Psychologie. Aber das ist ein schweres Fach, für das ich viel lernen muss.

Was machst Du, seit Du unsere Schule verlassen hast?
Heute gibt es ja neun Klassen hier, bei mir waren es damals leider nur sechs. So bin ich daher erst mal in die siebte Klasse des staatlichen Gymnasiums in Quinhámel gewechselt. Das ist etwas mehr zehn Kilometer entfernt von hier.
Der Unterricht dort ist aber nicht sehr gut gewesen. Von den meisten Prüfungen bin ich gleich befreit worden, ich konnte das meiste ja schon. Dann bin ich erst mal wieder zurückgekommen nach Ilondé. Schließlich erfuhr ich von den neuen Stipendien für das Kolleg des SOS-Kinderdorfs. Ich habe mich beworben und die Eignungsprüfung bestanden. Die erste Zeit war dann schwierig. Ich habe in der Stadt bei einem Mann gewohnt, für den ich ständig arbeiten musste und der mir auch nicht genug zu essen gab. Meine Noten haben sich verschlechtert. Carlos Robalo hat mir dann geholfen, eine neue Unterkunft zu finden. Jetzt geht es mir gut.

Welche Pläne hast Du für Deine Zukunft?
Nach dem Abitur würde ich gerne ein Studium als IT-Ingenieur beginnen. Vielleicht bekomme ich ja ein Stipendium fürs Ausland. Sonst muss ich mir hier im Land etwas suchen. Meine Schule in Ilondé werde ich aber nie vergessen. Wenn ich Geld verdiene, möchte ich dazu beitragen, dass auch andere Schüler solche guten Chancen bekommen wie ich. So wie ich überhaupt meinem Land helfen möchte, damit sich die Dinge hier verbessern.

(P.S. Das Gespräch haben wir im Februar 2015 geführt. Im Sommer 2017 hat Ribna sein Abitur am SOS-Kolleg mit Erfolg bestanden. 2022 steht er vor dem Abschluss seines Studiums der Sozialwissenschaften in Portugal.)